Social Media SEO: Shitstorm verhindern - YouTube und Google+ in den Suchergebnissen

Social Media SEO: Shitstorm verhindern – YouTube und Google+ in den Suchergebnissen

Aktivität in Social Media beeinflusst die SEO, das Ranking in Suchmaschinen – das ist eine Erfahrung aus unserer täglichen Arbeit. Googeln Sie einmal „Shitstorm verhindern“ – und Sie sehen auf den vordersten Plätzen bei Google ein YouTube-Vorschaubild und ein Profilbild aus Google+. Aufmerksamkeitsstarke Eyecatcher, die auf Social-Media-Aktivitäten zurückgehen.

Stellt sich die Frage: Muss Suchmaschinenoptimierung Social Media berücksichtigen? Thomas Promny (Velvet Ventures) ist ein Suchmaschinenoptimierer der ersten Stunde. Wir haben ihn dazu befragt. Seine These: „Heute bekommt man dauerhaft nur noch Seiten gut in Google platziert, die auch echte Mehrwerte bieten.“

Frage: Gerade las ich in einem Blogposting „SEO wird sozial“. Heißt: SEO muss immer mehr Google+, Twitter und Facebook strategisch mit einbeziehen. Was denken Sie darüber?

Thomas Promny: Das macht Sinn, sowohl aus Sicht der Suchmaschinen, um ihre Qualität zu verbessern als auch aus Nutzersicht, um personalisiertere Suchergebnisse zu erhalten.

Erklären Sie uns bitte mal in zwei Sätzen, was sogenannte Social Signals sind? Sind das die Auswirkungen von Social Media auf Suchmaschinen?

In erster Linie sind Social Signals Links und Erwähnungen auf Social-Media-Plattformen. Ganz am Anfang hatte Google ausschließlich die Linkpopulariät, um die Relevanz und Qualität einer bestimmten Domain zu beurteilen. An dem Spiel haben sich aber immer ziemlich wenige Player beteiligt: Klassische Links können 98% der Webnutzer nicht setzen, da sie keine eigenen Blogs oder sonstige Webseiten haben. Facebook, Twitter und so weiter haben aber fast alle Nutzer heutzutage und sprechen mit diesen Tools auch über Marken, Webseiten, Domains. Das sind die Social Signals, die Suchmaschinen heutzutage schon und in Zukunft noch stärker ins Ranking einbeziehen werden.

Wertet Google Ihres Wissens Social Signals von Twitter und Facebook aus?

Auswerten werden sie diese Plattformen auf jeden Fall. Wie stark die Ergebnisse ins Ranking einfließen, ist meines Wissens nach noch sehr unterschiedlich. Das ist aber auch nicht ungewöhnlich, dass hier zunächst noch viel experimentiert wird seitens Google, wenn es neue Rankingfaktoren geben soll.

Gibt es ein eigennütziges „Overrating“ von Google+ durch Google beim Ranking?

Ich denke nicht. Das wäre auch nicht schlau. Google+ hat ohnehin schon einen viel höheren Anteil an Spam/Fake-Profilen als Facebook und große Mühe zu verhindern, dass diese Aktivitäten die Plattform dominieren.

Revolutionieren Social Signals und Social Media aus Twitter, Google+ und Facebook die Suchmaschinenoptimierung?

Es ist eher Evolution statt Revolution, denke ich. Wie schon gesagt, ich sehe die Social Signals als gute Ergänzung zum reinen Linkpop-Ranking, aber sie haben auch ihre Nachteile und Probleme und werden deswegen die Linkpopularität als Rankingfaktor sicher nicht überflüssig machen in absehbarer Zeit.

Wir haben den Eindruck, dass Blogpostings, die mit einem coolen Google+ Profil des Autoren verknüpft sind, wahnsinnig gut ranken. Ist das so?

Dazu habe ich noch keine Zahlen gesehen. Gut möglich, dass sie v.a. auch eine bessere Klickrate haben, weil ja die Autorenbilder angezeigt werden.

Wer heute bei 0 anfängt und kein Budget für SEO hat, der sollte…

Zuerst mal mein Ebook „Grundlagen der Suchmaschinenoptimierung“ lesen: www.seo1.de Und dann gucken, ob es funktioniert und Spaß macht.

SEO verändert sich ständig. Die wichtigsten Trends in den nächsten a) Monaten und b) ein, zwei Jahren sind…?

In den nächsten Monaten sollte man dafür sorgen, dass man keine unnatürlichen Links mehr aufbaut. Deren Zeit ist nun wirklich langsam mal abgelaufen. In den nächsten Jahren setzt sich ein Trend fort: SEO wird immer schwerer von PR, Markenaufbauen und anderen Disziplinen zu trennen. Vor 10 Jahren hieß SEO noch, dass man jeden Unsinn mit den richtigen Techniken bei Google nach oben bringen konnte. Das ist in den letzten Jahren kontinuierlich und erfolgreich von Google erschwert worden. Heute bekommt man dauerhaft nur noch Seiten gut in Google platziert, die auch echte Mehrwerte bieten.

Was macht gute SEO künftig aus?

Es gab mal Zeiten, als SEO und Online Marketing so richtig anfingen, da wurde von Ende der Marken gesprochen. Wenn der Nutzer alles über Suchmaschinen findet, wozu dann noch Marken? Das Gegenteil ist passiert: Marken sind wichtiger denn je, nicht zuletzt im SEO. Denn sie sind für Google der einfachste Weg zur Spambekämpfung. Also wird SEO immer stärker auch Markenaufbau sein, nicht nur Linkaufbau.

Hat es SEO in jüngster Zeit nicht eigentlich immer schwerer?

Ja, wie schon gesagt. SEO ist kontinuierlich schwieriger geworden, weil natürlich auch Google immer besser wird in der Bekämpfung von unerwünschten Manipulationen. Trotzdem ist SEO heutzutage ein Muss für jedes Unternehmen und wird es auch bleiben, weil es ein Hygienefaktor geworden ist.

Glauben Sie, dass der Aufbau eines Netzwerks aus wichtigen Influencern  SEO-technisch viel bringt?

Das kommt immer ganz darauf an, was die Influencer so können. Wenn sie die Betreiber der wichtigsten Blogs oder Newsseiten im jeweiligen Thema sind, dann sicher. Wenn sie viele Facebook-Freunde haben, die sich aber alle nicht für mein Thema interessieren, eher nicht.

Thomas Promny

Thomas Promny