Fairness in der
Kommunikations-
Branche
von A bis Z

Unsere Grundsätze für
die Zusammenarbeit
zwischen Unternehmen
und Agenturen.

Wir legen Wert auf eine faire Zusammenarbeit zwischen Unternehmen Agenturen in der Kommunikationsbranche – von A bis Z:

Fairness in der Kommunikationsbranche von A bis Z

Agenturkooperationen:

sind für uns selbstverständlich. PR- und Werbeagenturen zählen zu unserem traditionellen Kundenkreis. Wir unterstützen operativ, geben aber auch gern Wissen weiter. Dafür erwarten wir von unseren Agenturpartnern allerdings auch konsequente Offenheit. Selbstverständlich behandeln wir Agentur-Interna absolut vertraulich. Bei Bedarf bleiben wir beratend im Hintergrund und fühlen uns in dieser Rolle auch wohl.

Arbeitszeiten:

Junge Mitarbeiter in Agenturen (und nicht nur junge) werden oft gnadenlos ausgenutzt und sitzen bis spät Abends oder in die Nacht hinein in ihren Büros. Das möchten wir nicht. Geht nach Hause! Kümmert euch um euch selbst, eure Familien, eure Interessen, eure Bildung, einen guten Zweck! Klar: Wenn Kundenanforderungen aus aktuellem Anlass erfüllt werden müssen, dann wir auch bei uns einmal eine Nacht durchgearbeitet. Oder auch mehrere. Doch in der Regel gilt: Unmögliche Arbeitszeiten tragen nicht zu Produktivität und Qualität bei. Im Gegenteil. Sie erhöhen die Fehlerquote und machen gereizt. Sie sind vermeidbar, wenn man Budgets richtig kalkuliert, Prozesse effizient gestaltet und falsche Gruppendynamik (wer am längsten auf seinem Stuhl klebt ist am wichtigsten) konsequent ausschaltet.

Budgetverantwortung:

Budgets aufblasen oder zu stark eindampfen: Die Versuchung ist auf beiden Seiten, bei Unternehmen und Agenturen, groß. Beides führt zu Frust. Das ist nicht unser Ziel, wenn wir für Kommunikation verantwortlich sind. Beispiel: Was kostet eine Website? Das ist nur mit exaktem Briefing zu kalkulieren.Budgetverantwortung, wir kennen den Begriff aus Stellenausschreibungen, heißt wirklich „Budget-Verantwortung“. Es geht dabei nämlich um Menschen, die die Suppe nachher auslöffeln müssen. Realistisch planen, sowohl auf Auftraggeber- als auch auf Agenturseite, ist ein Muss.

Coolness:

Im Rahmen von Kommunikationsmaßnahmen gehen mitunter Dinge langsamer als gewollt. Oder auch schief. Zu einem guten Miteinander zwischen Auftraggeber und Agentur gehört es, genau solche Situationen als Chance zu begreifen – statt sich gegenseitig an den Hals zu springen.

Dienstleister-Mentalität:

Agenturen neigen mitunter dazu, in Pitches sehr ehrgeizig zu sein und alles zu geben, bis zur Selbstlosigkeit, dies dann aber später durch Untätigkeit zu kompensieren. Insbesondere, wenn der Kunde dann sowieso schon abgeschrieben ist, da er als Absprungkandidat gilt, wird gern jeder Handgriff doppelt berechnet oder mit „geht jetzt nicht“ abgelehnt. Geht gar nicht! Wir setzen uns nicht vor allem in der Akquisephase ein, sondern im Rahmen der tatsächlichen Zusammenarbeit. Und selbst wenn wir wieder getrennte Wege gehen: Wir betreuen unsere Kunden bis zum letzten Tag der Zusammenarbeit mit ganzem Einsatz.

Entwicklungsmöglichkeiten:

Junge Mitarbeiter/innen in Kommunikationsagenturen kommen viel zu selten intern weiter. Oft sind die Hierarchien wenig durchlässig. Senior-Sesselfurzer dominieren die Szenerie. In angemessener Zeit in Führungspositionen aufzusteigen ist dann nicht möglich, da Top-Positionen von außen besetzt werden. Falsch!

Feedback:

Das gilt innerhalb von Agenturen und Unternehmen und auch im Kontakt miteinander. Ich habe es oft erlebt, dass kein ehrliches Feedback kam. Lieber wird irgendwann gewechselt oder gekündigt – ohne ein offenes Wort, ohne die Chance, besser zu verstehen oder dazuzulernen. Weil man nicht den Mut hat, ehrliches Feedback zu geben – vielleicht aus der Angst heraus, dass die andere Seite einen argumentativen Joker aus dem Ärmel zieht. Falsch! Rechtzeitig offene Rückmeldung zu geben, das ist der richtige Weg, der oft zu ungeahnten Erfolgen führt. Meine Erfahrung.

Geduld:

Ich lehne inzwischen die Zusammenarbeit mit Kunden ab, die kaum Profil für ihre Marke aufgebaut haben, aber innerhalb eines kurzen Zeitraums zu einem Mini-Budget in die Top-Medien ihres Bereichs kommen wollen. Braucht niemand.

Herzlichkeit:

So macht es mehr Spaß.

Interdisziplinäres Zusammenarbeiten:

Werber und Public-Relations-Menschen haben völlig unterschiedliche Erfahrungswelten. Oft führen die beiden Disziplinen Grabenkämpfe – statt sich gegenseitig zu beflügeln.

Klarheit:

Komplexe Sachverhalte allgemeinverständlich zu formulieren ist unser Job als Kommunikationsmensch. Nicht resignieren, selbst, wenn der Input von der Fachabteilung oder vom Kunden Rätsel aufgibt. Drüber reden und nicht aufgeben, bevor den Output jeder versteht!

Lernen:

Leider befinden sich viele Menschen in der PR-Branche in einem gewissen Trott. Regelmäßig zu überprüfen, ob aktuelle Rezepte und Strategien noch funktionieren, ist eigentlich notwendig. Doch das wird oft vernachlässigt. Wie wäre es, den eigenen Erfolg (auch den ganz persönlichen) einmal konsequent zu messen?

Mut:

Public Relations haben nicht die Aufgabe, Abfall als Gold zu verkaufen. Kommunikation kann Unternehmen verändern, und zwar auch im Kern, wenn die Strategieprozesse und das Reporting stimmen. Das Management kann dann erstaunt feststellen: Wow, wenn wir etwas ändern, dann ändert sich auch die öffentliche Meinung über uns.

No-Gos:

Verdeckte, verdreckte oder ansonsten verlogene PR-Aktivitäten oder Spam-Kommentare braucht kein Mensch. Man kann anders Geld verdienen.

Offenheit:

Siehe auch F wie Feedback. Darüber hinaus: Auch Kommunikationsprofis sollten zuhören und auf Kritik achten.

Pitches:

Wir nehmen an Pitches teil, wenn wir Grund zu der Annahme haben, dass beide Seiten davon profitieren. Der Pitch als Instrument der Agenturfindung ist jedoch umstritten – nicht ohne Grund, wie wir finden. Daher – und um unsere Ressourcen auf Kundenprojekte sowie eigene Projekte verwenden zu können – stehen wir Pitches mit einer gewissen Skepsis gegenüber.

Produktivität:

Wir finden, PR-Strategen sollen und dürfen auch ihre Denk-Zeit berechnen. Als Arbeitszeit oder als zahlungspflichtige Honorar-Zeit. Dazu kann man auch stehen – statt für Fleißarbeiten mehr Zeit abzurechnen als angemessen.

Querdenken:

PR-Menschen sollten immer eine Person besonders hinterfragen und kritisieren: die Person, die Briefing- und Auftraggeber ist. Es ist unsere Aufgabe, Impulse zum Querdenken zu liefern.

Realismus:

Wir sind zu einem Pitch eingeladen? Wir wollen einen Kunden langfristig halten? Dann sollten wir dem (Wunsch-) Kunden insbesondere sagen, was (so bzw. mit dem geplanten Einsatz an Zeit und Mitteln) nicht geht.

Sicherheit:

Wir investieren viel Zeit und Knowhow, um Projekte für unsere Kunden möglichst sicher zu machen. Das gilt in Zeiten grassierender Hacker-Angriffe auch für scheinbar alltägliche Aspekte der Kommunikation wie das Hosting.

Strategie:

Kein planloses Handeln ohne Definition von Zweck, Ziel und Weg nach Clausewitz.

Unbestechlichkeit:

PR sollte nie den Versuch unternehmen, Dritte durch Anbieten von Vorteilen zu beeinflussen. Umgekehrt sollten Menschen wie Blogger und Journalisten aufpassen, dass sie sich nicht durch materielle Vorteile beeinflussen lassen.

Transparenz:

Offenlegen, für wen man arbeitet. Sowohl als Kommunikator gegenüber den Zielgruppen als auch als Agenturmensch gegenüber Kunden. Wir können für zwei Unternehmen in der gleichen Branche arbeiten, wenn wir Interessenkonflikte auf deren Wettbewerbssituation ausschließen können – nachdem wir beide Kunden ins Bild gesetzt haben.

Vertraulichkeit:

Dass Sie uns ohne Bedenken selbst in vertraulichste unternehmerische Details einbeziehen erfordert Vertrauen. Wir arbeiten jeden Tag daran, das Vertrauensfundament zu festigen. Dazu gehört selbstverständlich, dass wir Vertrauliches jederzeit und ohne Ausnahme für uns behalten. Uns ist bewusst, dass auch das unbedachte Einsatz von Technik am falschen Ort die Vertraulichkeit verletzen kann. Wir achten darauf, wo wir telefonieren und wer mithören kann. Wir haben im Auge, wer auf unsere Displays schauen kann. Und wir sorgen dafür, dass vertrauliche Dokumente bei uns sicher sind und dass wir unsere IT frei von Schadsoftware halten.

Zusammenarbeit:

Agentur und Kunde können nur gemeinsam erfolgreich sein, wenn sie ausreichend und offen miteinander kommunizieren. Wir erwarten ein exaktes Briefing sowie Zugang zu allen notwendigen Informationen. Das findet sich explizit in den AGB der Lots of Ways GmbH. Agenturkunden sind verpflichtet, bei der Erfüllung der kommunikativen Aufgaben mitzuarbeiten.

Ich freue mich auf Ergänzungen zu diesem A bis Z in den Kommentaren. Welche Punkte habe ich vergessen? Und übrigens, sollte ich persönlich einmal gegen die oben selbst formulierten Punkte verstoßen haben, dann diskutiere ich das hier auch sehr gern! Nur zu. Freue mich auf Anmerkungen.

Autor: Bernhard Jodeleit. Dieser Beitrag wurde am 10.07.2017 aktualisiert. Ursprünglich erschien er am 16.12.2013.